Ich bin überzeugt, dass der Erfolg einer agilen Organisation von jedem einzelnen Mitarbeiter abhängt. Dies setzt als Erstes voraus, dass jeder Mitarbeiter über ein gutes Selbstmanagement verfügt. Aus meiner Sicht ist dies einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, um effizient im Team mitarbeiten zu können. Ich spreche hier im Speziellen über seine Fähigkeit sich selber so zu organisieren, um seinen Aufgabenbereich voll im Griff zu haben.
Der nächstgrössere Bereich ist das Team. Ich behaupte, dass der Erfolg eines Teams in besonderem Masse davon abhängt, wie gut und effizient es sich organisieren kann. Im idealen Zustand nennt sich dies dann ein „High Performance Team“. (siehe auch meinen Blog zu High Performance Teams) Die ersten Entwicklungsschritte dorthin sind:
- Das Team kennt das Ziel und das gewünschte Produkt.
- Das Team organisiert den Herstellungsprozess und alle weiteren notwendigen Abläufe.
- Das Team kennt die benötigten Kompetenzen, Hilfsmittel, etc.
- Kompetenzen werden zu Rollen gebündelt, welche einen Teilaspekt des Produktes abdecken.
- Das Team weiss, welche Informationen und Austausch notwendig ist, um das Produkt produzieren zu können.
- Das Team befähigt sich zur Verbesserung der Produktion. (zu Beginn durch erfahrenen Coach)
- Das Team reflektiert seine Arbeitsweise und den Produktionsfluss laufend um ihn stets zu verbessern oder auf geänderte Bedingungen zu adaptieren.
Dann kommt die nächstgrössere Einheit – ein Geschäftsbereich oder gar die gesamte Unternehmung. Die Teams etablieren den geregelten Austausch untereinander um die Geschäftsziele der Einheit oder des Unternehmens zu erreichen. Aber nicht nur das, sondern organisieren auch die Steuerung und Weiterentwicklung des Unternehmens. In Scrum übernimmt dies typischerweise der Scrum Master. Sobald das Team gut funktioniert und produziert, weitet er seinen Aufgabenbereich auf die Organisation aus. Und auch Team übergreifend gilt dasselbe Prinzip wie im Agilen Manifest, dass die direkte Kommunikation zwischen den Menschen höher gewichtet werden soll. Es macht durchaus Sinn, Prozesse zu definieren. Doch sollen die Prozesse den Dialog untereinander fördern.
Und was heisst dies nun hinsichtlich Führung? Ich glaube, der einzige Grund weshalb die hierarchische Führung – genauer Befehle von oben herab – nicht ausreichend funktioniert liegt daran, dass die Mitarbeiter fremdbestimmt handeln. Sie werden von aussen mit Befehlskraft geführt. Die Erfolgsformel für die neue Führung ist, dass der Mitarbeiter die Vision und Ziele akzeptiert und mit ihnen übereinstimmt und so selbstbestimmt an deren Erreichung mitarbeitet. (Mehr zu Führung in agilen Unternehmen kannst du in meinem Blog http://amr-consulting.ch/fuehrung-in-agilen-organisationen/ nachlesen.) Klar gibt es Personen, welche gerne einfach Aufträge entgegennehmen und diese eher monoton abarbeiten. Doch tun sie es dann aus eigener Entscheidung. Der grösste Teil der Leute wollen jedoch selber bestimmen, wo und für welche Geschäftsziele sie arbeiten. Und wenn man ihnen zeigt, mit welchen erfolgreichen Verfahren die Ziele effizient erreicht werden, sind sie offen dafür und wenden sie auch an. Wir experimentieren dort, wo wir das Verfahren noch nicht kennen oder ganz einfach bestehende Arbeitsabläufe, etc. weiter verbessern wollen. Ich glaube daran, dass der Mensch sich stetig verbessern will, lernen will und bin überzeugt, dass dies auch möglich ist.
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